Geschichte der Zewlmühle
11. srpen 1359
Eine in Pribenice ausgestellte Urkunde bestätigt, dass Vitek von Landstein, sein Landgut Nové Hrady mit der Stadt, Mühlen, Flüssen, Bächen und anderen denkmalgeschützten Einrichtungen an die Brüder Peter, Jošt, Oldřich und Jan verkauft hat.
1379
Drei nicht weiter spezifizierte Mühlen werden im Gebiet von Rožmberk erwähnt. Die Erste (wahrscheinlich Nedertal) zahlt 30 Groschen, die zweite Mühle (wahrscheinlich Bruzlowsky) 16 Groschen und die Dritte (wahrscheinlich die heutige Zewl) zahlt 7 Groschen weil sie für die Wehrwartung zuständig ist.
1390 – 1391
Die Berichte des Burgrafen über das Gut Novohradský erwähnen die Kosten für die Pflege des Teichs Forstmyl (der heutige Zevl-Teich), der wahrscheinlich nach der nahegelegenen Mühle genannt wird. Diese Mühle wurde vom Müller Mikoláš betrieben. Zevl’s Weiher wurde früher auch Forstteich genannt, bevor der heutige Name Anfang des 20. Jahrhunderts verwendet wurde.
1425
Ganz Nove Hrady wurde von den Hussiten zerstört. Die gesamte Stadt einschließlich der Burg wurde niedergebrannt. Da die Mühle ca. 1 km von der Stadt entfernt ist, ist nicht sicher, ob diese davon auch betroffen war.
17. duben 1530
Aus dieser Zeit ist ein Brief des Dieners Baltazar von Jan III. von Rožmberk erhalten. Hier wird über den Abwasserkanal geschrieben, der vom Teich Forstmühle zu den Mühlrädern führt. Der Brief betrifft das Recht, in diesem Kanal zu fischen.
„Hoher Gentleman, meiner gnädig. Der Dienst von mir unterwirft sich immer zuerst Ihrer Gnade. Philip, der Müller von Nove Hrady hat mich gebeten, Eurer Gnaden die Nachricht zu übermitteln, dass der Bach, der von der Forstmühle kommend und das Mühlrad antreibend zu Heinrichs I. Zeiten von der Fischerei befreit wurde.
Es wurde ein Antrag an Eurer Gnaden gestellt, wieder in den Gewässern fischen zu dürfen. Sie haben befohlen,wenn im Bach wieder gefischt wird, soll ich darauf Acht geben, welche Menge an Fisch gefangen wird.
Dies habe ich getan und ich habe nicht mehr als 3 Weißfische und 2 bis 2,5 Kop an Krebsen (1Kop = 60) gezählt. Dann habe ich darüber mit Herrn Pocznar gesprochen, weil er die anderen die Bäche zur Burg hält. Er möchte auch den Nutzen von diesem Bach haben, da er eigentlich das gerne hätte, was ihm und seinen Vorfahren gehört hat sowie den Vorfahren des oben angegeben Müller Filip, die diesen Bach auch ohne jegliche Hindernis benutzt haben. Dieses Recht auf den Bach hätte er gerne zurück und er bittet euer Gnaden nicht beschuldigt und bestraft und eingesperrt zu werden.
Datiert Nove Hrady am Montag nach der Auferstehung des gekreuzigten Herrn, Sommer 1530
Baltazar“
1553
In der Niederschrift der regelmäßigen Zahlungen und Einkünfte der Herrschaft Nove Hrady, ist eine Liste, der den Rosenbergern gehörenden Mühlen. Die übrigen waren „in privatem Besitz“. Die erste dieser beiden Mühlen war die Nedertalsky mit fünf Mühlrädern in Udoli bei Nove Hrady und die zweite Bártlovský (später Hofmühle) mit 2 Mühlrädern laufend, um die sich der Müller der Nedertalsky-Mühle kümmerte.
– Ab dem 15. Jahrhundert begannen Müller aufzutreten, die zwar von der Arbeit befreit wurden, jedoch mussten diese dem ursprünglichen Eigentümer einen jährlichen Zinssatz zahlen.
1590
Eine Liste der privaten Mühlen im Gut Novohrad.
– Die Bestandsaufnahme erfolgte im Rahmen der Wirtschaftsreformen, die Jakub Krčín von Jelčany auf allen Besitzen der Rosenberger durchgeführt hat. Die Bártlovský-Mühle ist als erste Mühle am Bach Jedlica (heute Veveřský und Novohradsky) mit drei Mühlrädern aufgeführt. Die Mühle wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit drei Mühlgängen betrieben, bis sie recht künstlerisch umgebaut wurde und die vorhandenen drei Mühlräder, durch nur noch eines, mit einem Durchmesser von 5 m ersetzt wurden.
1596
Die Stadt erhielt Privilegien von Petr Vok von Rožmberk, diese beinhalteten die Genehmigung für den Kauf der Bártlowský-Mühle (heute Zevlův Mlýn).
„Die jetzige Mühle – namentlich Bartlowska – unterhalb der Stadt liegend, kann gekauft werden und zum Wohle der Gemeinschaft verwendet werden“.
Mühle wurde vom Adel für 500 Meissen-Groschen gekauft und an die Stadt weiter verkauft. Die Mühle hatte damals drei Wasserräder. Seitdem heißt sie Stadtmühle (Bürgermühle).
Aus den Berichten der Stadt Nové Hrady sind folgende Wirtschaftsverwalter der Mühle bekannt, die höchstwahrscheinlich vom Stadtrat ausgewählt wurden:
1595 – 1596 – Hans Reinisch und Georg Pfeilschmied
1597 – 1598 – Frans Hoffers und Karl Weiland
1598 – 1599 – Hans Reinisch und Georg Pfeilschmied
1599 – Mates Heher und Karl Glasser
1599 – 1601 – Blazek Pletzer und Simon Dobl
1601 – 1602 – Viktorin Pachner und Sebastian Schlierkehr
1602 – 1603 – Karl Weilander und Pavel Sperrer
1605 – 1607 – Mates Heher und Vencl Diermagen
1598
– Der Müller hatte die Auflage 2 Bullen für die Stadtgemeinde zu halten.
1623
1753
1757
16. říjen 1765
1814
Vincenc Zaby
1820
1828
1835
7. červen 1850
1851
1858
30. červenec 1858
17. prosince 1858
1860
1864
14. července 1865
1867
1893
1908
Martin und Josefa übergeben die Mühle ihrem Sohn Jan. Neben der Auszahlung seiner Geschwister (für jeden 4000 Kronen) war Folgendes Teil des Übergabevertrages :
„Zum Wohnen und Nutzen im Gebäude Nr. 143 in Nové Hrady, im ersten Stock gelegen mit Küche und notwendigen Nebenräumen wie Dachboden, Keller und Holzlager. Die Kosten für die Instandhaltung und den Wiederaufbau im Fall von Naturkatastrophen und Reparaturen trägt der Hausbesitzer.
Als jährlicher natürlicher Austausch sind dreihundert Kilo Weizenmehl I (eins), dreihundert Kilo Roggenmehl I (eins), zwölf Liter Erbsen, fünfzehn Hektolitern Kartoffeln in Säcken, sechs Liter Mohn, zehn Haufen Eier, ein halber Hektoliter Äpfel oder als Ersatz dafür zwei Hektoliter Hafer, einhundert Pfund Schweinefleisch, zwei Pfund Fisch (Karpfen) zu Weihnachten, zwölf Kubikmeter Brennholz, ein täglicher Liter Milch, 160 Fr. – 320 CZK pro Jahr in bar, zahlbar in monatlichen Raten, alle erforderlichen Einfuhren samt eingebrachter Abgaben, aber diese Importe gelten nicht.“
15. května 1915
Jan Zevl wurde in die österreich-ungarische Armee eingezogen und starb am 3.9.1915 in Russland an den Folgen eines Bauchschusses. Dort wurde er auch am 4.9.1915 beerdigt. Um Mühle und Hof kümmerte sich weiterhin seine Ehefrau Marie Zevlova.
Marie, geb. Maitnerova kam ursprünglich aus dem mährischen Dorf Suvald und arbeitete im Schloss Nove Hrady.
Ein Brief aus dem Krieg von Jan Zevl:
„Liebe Máničko 30/5/1915
Am Dienstag 1/6 um 7 Uhr morgens fahren wir nach Bruck an der Leitha. Jetzt beginnt der strenge Militärdienst, den ganzen Tag auf den Beinen. Es ist zum verzweifeln. Gestern wurden wir an der Brust gegen Cholera und Typhus geimpft. Ich denke die ganze Zeit an euch. Ein Donner soll in diese Armee einschlagen. Gestern Abend habe ich ein Schreiben bekommen. Gebt bloss Acht, dass Ihnen kein Unglück geschieht. Ich würde euch gerne noch einmal sehen. Die Kinder, Mutter und dich. Komm nicht mehr hierher, es ist zu nichts nutze. Die schmutzige Wäsche sende ich nach Hause. Aus Bruck werde ich euch sofort schreiben. Betet, ich bin seither nicht mehr in der Kirche gewesen. Erledige auch weiterhin alles mit Verstand. Bleibt gesund meine Lieben!Auf Wiedersehen, hier oder in aller Ewigkeit! Es grüsst Euer Johann“
1919
1920
1930
1945
Die Mühle wurde nach dem Krieg für einige Zeit von russischen Soldaten besetzt.
Aus den Erzählungen von Jan Zevl:
,,Sie wohnten oben bei der Großmutter. Sie haben dort das Zimmer der Großmutter weggenommen. Was ihnen nicht gepasst hat, haben sie weggeforfen, die Bettwäsche haben sie gestohlen. Sie haben die Fische mit Hilfe von Granaten geangelt. Einmal ist einem Russen die Granate in der Hand hoch gegangen. Er ist gestorben. Die Russen sind in die Mühle gekommen, sie haben den Vater und mich genommen und and den Damm geführt. Ein Russe lag dort blutüberströmt und aufeinmal ein Knall und es wurde schwarz. Unterhalb vom Damm schlug eine Granate ein, die von der Munitionssprengung im Steinbruch hinterm Kropik angeflogen kam. Die Russen haben sich wie gewohnt sofort auf den Boden geworfen, uns haben sie hinterher gezogen. Und danach war Ruhe. Es blieb ein Krater von 1m tief und 1m breit. Der russische Soldat ist in Hrady als Held begraben. Es waren ungefähr 10 Russen, die so gestorben sind. Die Großmutter hat vor ihnen die Eier unter der Bettdecke versteckt, aber sie haben sie gefunden und genommen. Sie hatten irgendsoeine Frau dabei, die hat ihnen aus unseren Lebensmitteln gekocht.“
Aus den Erzählungen von Helene Loukotková:
,,Ich erinnere mich, dass ich mit der Mutter in den Wald gelaufen bin, als die Russen kamen und hier alles nahmen. Wir hatten Angst, aber lange sind wir nicht im Wald geblieben. Ich erinnere mich, dass sie die Dinge, welche sie nicht gebraucht haben aus dem Fenster geworfen haben. Als sich die Deutschen zurückgezogen haben, haben sie hier ein Motorrad gelassen, welches kaputt war. Es war eine große Zündapp. Diese Motorrad hatten sie in der Scheune versteckt und mit einem Heuballen abgedeckt. Es hatte eine ausgebrannte Kopfdichtung. Die Russen haben es gefunden, es nach draußen gebracht und wollten darauf fahren. Es ging nicht, also hat der Vater ihnen die Kopfdichtung repariert. Danach sind sie damit gefahren, aber da sie es nicht konnten, sind sie von einer Seite auf die andere geschlingert. Der Vater hat ihnen gesagt, dass sie es auf jeden Fall zurück bringen sollen, aber sie sind auf dem Motorrad davon gefahren und wir haben es nie wieder gesehen.“
1956
1966
Elektroleitungen werden zur Mühle geführt.
1984
2011
2017
Reservierung
+420 777 763 000
Rezeption
7:00 - 22:00
info@zevluvmlyn.cz